Wir stellen uns gegen Body Shaming!

Published On: 31. August 2022|Categories: FairMates, HiMate Shorts|5,8 min read|

Hast Du schon mal Body Shaming erlebt❓Als Bodyshaming wird die Diskriminierung bzw. Beleidigung von Menschen aufgrund ihres Körpers bezeichnet. Im Englischen meint „to shame“ jemanden zu beleidigen oder beschämen.

Was ist Body Shaming?

Body Shaming bedeutet, dass Personen, die der idealisierten Norm, “jung, vital, faltenfrei und dünn” zu sein, nicht entsprechen, abgewertet, beleidigt und/oder ausgegrenzt werden. Die Diskriminierung geht von kleinen, spitzigen Bemerkungen über deftige Beleidungen bis hinzu Mobbing und Ausgrenzung. Dies geschieht im Netz genauso wie im realen Leben.  

Mädchen und Frauen sind besonders häufig Opfer, da unsere patriarchale Gesellschaft Frauen viel stärker anhand ihres Aussehens bewertet als Männer. 

Umfragen haben ergeben, dass Fatshaming (dicke Körper) die häufigste Form von Body Shaming ist. Doch es trifft zudem dünne Körper (Skinnyshaming), alte Körper, kleinwüchsige, schielende oder Körper mit Behinderungen. 

Hinter Body Shamer:innen (also die Menschen, die andere abwerten) stecken meist Vorurteile, Neid oder Selbstunzufriedenheit. Verfälschte Schönheitsbilder verstärken dies. Wir alle wurden mit unrealistischen Schönheitsbilder sozialisiert, was wiederum den Hintergrund des Body Shaming bildet. Zeitschriften, Werbeanzeigen und Fernsehen präsentieren ein zu erstrebendes Idealbild. Zum Beispiel verzichtet kaum eine Zeitschrift auf Diättipps; Sendungen wie Germany’s Next Topmodel oder Modemarken mit Einheitsgrößen verzerren die Ansicht auf den Körper anderer und unseren eigenen Körper. Gerade auch Social Media, mit retuschierten Bildern und Filtern, verstärkt die verfälschte Denkweise. 

Bei Body Shaming muss auch Intersektionalität mitgedacht werden BIPOC Frauen werden nicht nur wegen ihrer Körperform angegriffen und diskriminiert, sondern auch wegen ihrer Hautfarbe. 

Bei Body Positivity geht es darum den eigenen Körper zu lieben

Was hat Body Shaming für Folgen?

Body Shaming kann dazu führen, dass Betroffene mit sich selbst und ihrem oder seinem Körperbild immer unzufriedener werden, sie verinnerlichen die Diskriminierung. Dieses Verhalten nennt man Selbststigmatisierung, was bedeutet, dass die Betroffenen sich selbst abwerten. Das emotionale Wohlbefinden der geshamten Person verschlechtert sich, was bis zu “depressive Verstimmungen, Angst, niedrige Selbstwertschätzung und sogar suizidale Tendenzen” führen kann, so Expert:innen. Zudem kann Body Shaming zu Essstörungen führen. Die Betroffene Person wird selbst größte:r Kritiker:in, des eigenen Körpers, was man inneres Body Shaming nennt. So kommen dir vielleicht Gedanken, wie diese: „Ich bin unattraktiv/ Ich mag mich nicht, weil… ich Pickel habe/ zu dick bin/ zu dicke Schenkel habe/ mich x an mir stört/ unmuskulös bin/ ich zu viel Körperbehaarung habe/ meine Brüste zu klein sind.”, bekannt vor. 

Abwertende Kommentare, auch „nett“ gemeinte, sind sehr verletzend, insbesondere wenn eine einem sehr nahe stehende Person einen nicht akzeptiert.

Zudem kommt es auch gerade im Internet oder auf dem Schulhof immer wieder zu Hassattacken. Die Wissenschaft hat herausgefunden, dass schlanke und als gut aussehend empfundene Menschen beruflich größere Chancen haben(Quelle). Negative Konnotationen, die mit dick sein in Verbindung stehen, bringen Nachteile in Bewerbungsverfahren mit, so nimmt Body Shaming auch in der Berufswelt ihren Einfluss

Fatshaming ist zwar die häufigste Form, aber Skinnyshaming ist auch ein weit verbreitetes Phänomen

Wie kann Body Shaming gestoppt werden?

Betroffene Personen sollten, wenn sie die mentale Kraft dazu ahben, die Kommentare und/oder Beleidigungen nicht ignorieren. Eine Option ist zu antworten und die Frage zu stellen, warum es der Person so wichtig ist Deinen Körper zu bewerten. Jedoch ist Self Care das wichtigste und wenn du Dich nicht in der Lage fühlst zu antworten, ist das auch okay. Du kannst vielleicht mit einer Deiner Bezugspersonen sprechen, die in solchen Situationen (auch) für dich einspringen kann. 

Wir als Gesellschaft müssen mehr über das Thema sprechen und somit über das Thema aufklären und es sensibilisieren. Wenn du kannst und die Kraft hast, erkläre der Person, dass das Körperbild viel differenzierter zu betrachten ist. Außerdem kannst Du Deine Gefühle und Emotionen offen kommunizieren. Jedoch ist es nicht deine Aufgabe den oder die Body Shamer:in zu unterrichten.

Wenn Dich die Worte und Taten so verletzen, dass du an Ängsten leidest, die Vorurteile übernimmst oder es dir an Lebensqualität fehlt, habe keine Scheu davor Dir professionelle Hilfe zu suchen. Anlaufstellen dafür sind Hausärzt:innen und Psycholg:innen.

ist der Name der Gegenbewegung. Es geht darum, eine andere Selbstwahrnehmung über den eigenen Körper zu entwickeln. „Ich bin schön, so wie ich bin.“ Der Kerngedanke ist, dass jeder Körper schön ist.

So ist nicht mehr das Ziel, das Gewicht auf ein von der Gesellschaft idealisiertes Level runter zu bekommen, sondern mit Akzeptanz und Liebe, den eigenen Körper wieder zu mögen und lieben zu lernen. Diesen Trend kann man auch in den Sozialen Medien verfolgen, wo immer mehr Mädchen und Frauen sich zu ihren Rundungen und ihrem Körper bekennen, und reale Bilder posten, die auch zum Beispiel Speckröllchen oder Cellulite zeigen.

  • Wir als Gesellschaft sollten anfangen, mit mehr Akzeptanz durchs Leben zu gehen und Menschen und ihre Körper so zu akzeptieren, wie sie sind. 
  • Zivilcourage praktizieren – wir sollten nicht wegschauen, wenn jemand diskriminiert wird. 
  • Wir assoziieren oft: Gesundheit = Schlankheit. Jedoch ist dies nachgewiesenermaßen nicht korrekt und zudem Ursprung von Fat Shaming. Nicht alle dicken Menschen sind krank, nicht alle dünnen Menschen sind gesund und umgekehrt.
  • Sensibler werden – auch gut gemeinte Ratschläge „Du musst mehr Sport machen“ oder „Mach doch mal diese Diät …“, sind Body Shaming. Abnehmen hat nichts mit Faulheit oder Willensschwäche zu tun. Kommentare wie diese sind nicht nur verletzend, sondern bewirken auch fast immer das glatte Gegenteil.

Informier dich weiterhin

Es gibt viele Möglichkeiten Dich weiterhin zu informieren und zu lernen. Je mehr Einblicke Du bekommst, desto besser kannst Du verstehen und argumentieren! Hier haben wir ein paar interessante Quellen für Dich:

  1. Psychologische Folgen von Body Shaming
  2. Kurzfilm von Billie Eilish – not my responsibility
  3. Intersektionalität und Body Shaming
  4. Vorstellung von 6 Podcasts zu self love

Fazit

Body Shaming, ob an sich selbst gerichtet oder an andere Menschen, ist sehr verletzend und kann schwerwiegende Folgen haben. Wir als Gesellschaft sollten unsere Stereotype und unsere Sichtweise verändern. Wenn wir alle mehr Liebe verbreiten, geht es uns allen besser. Und lasst uns aufhören die Körper anderer zu kommentieren. Lasst uns aufhören, an patriarchalen Schönheitsbildern festzuhalten und lasst uns Schönheit neu definieren. Lasst uns alle Körper jeglicher Form, Größe, Farbe, Behaarung und BH- Größe normalisieren. 

Du bist schön, so wie du bist! 

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