Gemeinsam gegen Trans*feindlichkeit
Hast Du schon einmal erlebt, dass in Deinem Umfeld etwas trans*feindliches gesagt wurde? Oder wer nicht wusste, wie man über trans* Personen spricht? Um Deine Begegnungen fairer und besser zu machen, klären wir Dich in unserem Format „FairMates“ über alltägliche Diskriminierungen auf. Heute: Trans*feindlichkeit!
Was ist trans*?
Trans* ist der Sammelbegriff für alle Geschlechtsidentitäten, die sich nicht in das Zweigeschlechtersystem einordnen können. Die folgenden Erklärungen können dabei helfen, den Begriff und seine Kategorien genauer zu verstehen:
Wie sieht Trans*feindlichkeit aus?
Je mehr vielfältige Lebensrealitäten Du kennst, desto höher ist die Chance, Begegnungen auf Augenhöhe zu haben. Denn wer diskriminiert, verletzt – ob bewusst oder unbewusst. Trans*feindlichkeit ist eine Form der Diskriminierung gegenüber Menschen, die sich nicht mit dem Geschlecht identifizeren, was ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Diskriminierung kann sich in Form von Ignoranz, Beleidigungen oder Gewalt äußern!
Trans*feindlichkeit in Deutschland:
58 Prozent aller trans* Personen hierzulande erleben Diskriminierung
Zu Gewalt und Beleidigungen auf deutschen Straßen fehlen auch Zahlen, weil die trans*feindlichen Taten in Statistiken über Hasskriminalität nicht von homo- oder bifeindlichen Vorfällen getrennt ausgewiesen werden und zudem die Meldebereitschaft als gering gilt. Das dokumentiert eine Erhebung der EU-Grundrechteagentur.
Zum Ausmaß des Diskriminierungserlebens stehen dort allerdings Zahlen: In der Erhebung gaben 58 Prozent der befragten trans* Personen aus Deutschland an, in den zurückliegenden zwölf Monaten diskriminiert oder belästigt worden zu sein.
Unbewusste Diskriminierung:
Wenn Du für eine Person die falschen Pronomen oder den falschen Namen nutzt, kann das zur Dysphorie führen. Dysphorie bezeichnet das Unwohlsein, wenn eine Person nicht so gesehen wird, wie sie ist. Dazu kommen Aussagen, die zeigen, dass eine trans* Personen nicht ernst genommen werden: “Es gibt nur zwei Geschlechter” oder “Du wirst immer meine Tochter (und nicht mein Sohn) sein”. Insbesondere wenn einem sehr nahe stehende Personen nicht akzeptieren, ist das sehr verletzend!
Wie kann ich aktiv werden?
Diskriminierende Äußerungen hinnehmen trägt zur Normalisierung von Antifeminismus, Sexismus, Homo- und Trans*feindlichkeit bei. Es ist wichtig, Haltung gegen Ausgrenzung und Stigmatisierung zu zeigen: In der Öffentlichkeit, in der Familie, in Freund:innenkreisen, in der Schule, online und offline. So kannst Du aktiv werden:
- Erkennen und benennen:
Erkenne und benenne Antifeminismus, Sexismus, Homo- und Trans*feindlichkeit als das, was sie sind: menschen- und demokratiefeindlich. Davon sind vermeintliche Witze auf Kosten von Minderheiten nicht ausgenommen. - Verteidigen:
Verteidige demokratische Errungenschaften emanzipativer Bewegungen, wie das Recht auf weibliche Selbstbestimmung und gleiche Rechte für alle Menschen in allen Lebensbereichen. - Analysieren:
Analysiere rechtspopulistische Positionen und Argumentationsweisen, um antifeministisches, homofeindlichen und trans*feindliches Gedankengut und andere menschenfeindlichen Einstellungen zu identifizieren. Rechtspopulisten instrumentalisieren in ihrer Kommunikation Homosexuellenrechte, Kinderrechte und Frauenrechte. - Ermutigen:
Ermutige diejenigen, die für eine geschlechtergerechte und vielfältige Gesellschaft eintreten – beispielsweise indem Du Dich auch in Diskussionen einmischst. Eine klare Haltung ist auch im Netz wichtig!
Informier dich weiterhin
Es gibt viele Möglichkeiten Dich weiterhin zu informieren und zu lernen. Je mehr Einblicke Du bekommst, desto besser kannst Du verstehen und argumentieren! Hier haben wir ein paar interessante Quellen für Dich:
Fazit
Der Anteil an Trans*feindlichkeit in unserer Gesellschaft ist leider immer noch viel zu hoch. Nur Du selbst kannst etwas dagegen tun und die Akzeptanz gegenüber trans* Personen fördern. Werde also heute noch aktiv und gehe gegen Diskriminierung vor!
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